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Gewalt im beruflichen Alltag?




Wenn man mit Mitarbeiter*innen aus sozialen Berufsgruppen spricht, wird Gewalt oftmals

verharmlost und auf rein körperliche Übergriffe reduziert. Dabei gibt es mehrere Formen von

Gewalt, wie zum Beispiel verbale, psychische, sexualisierte und Auto – Gewalt, welche als

Gewalttaten nicht immer wahrgenommen werden.

In häufiger Überforderung und dem Unverständnis gegenüber des Verhaltens begegnen mir von Mitarbeiter*innen nicht selten Aussagen wie: „In diesem Beruf muss man das aushalten können!“, „Der, die hat das ja nicht so gemeint!“, oder : „Dieser Mensch ist nicht betreuungsfähig!“. Mit diesen (Vor-) Urteilen möchteich an dieser Stelle aufräumen. Ich bin nicht der Meinung, dass man Gewalt, in welcher Ausdrucksform auch immer, aushalten können muss. Vielmehr bin ich ein Verfechter des Mitarbeiter*innenschutzes, der, meiner Meinung nach, auch eine grundierte Fort- oder Ausbildung zu dieser Thematik beinhalten sollte.

In den meisten Fällen entspringen Eskalationen und Gewalttaten aus einem Bedürfnisdefizit, welches individuell betrachtet werden muss, um sinnstiftende Methoden zur Verbesserung anwenden zu können. Daraus ergibt sich, dass die (gewalttätige) Handlung an sich oft nicht persönlich gemeint ist, aber auch nicht unbedingt als Strategie erkannt wird. Meist ist es sehr herausfordernd, und dennoch nicht unmöglich, Menschen mit solchen Handlungsstrategien zu begleiten. Jedoch erfordert dies die Bereitschaft flexibel neue Wege einzuschlagen und das System um solche Menschen kritisch und lösungsorientiert zu hinterfragen.

Ziel der gewaltpädagogischen Arbeit ist nicht Gewalttaten mit Strafen zu verhindern, sondern Alternativen zu erarbeiten und gewünschte Verhaltensweisen zu stärken.

Mit dem Wissen, weshalb Menschen übergriffig reagieren, Ausdauer, Kreativität und Spontanität seitens des Betreuungspersonals ist es durchaus erreichbar Menschen mit Neigung zur Gewalt adäquat zu betreuen und ihnen und dem sozialen Umfeld ein weitgehend stressfreieres Leben zu ermöglichen.




Doris Ohrenberger

  • psychologische Beraterin

  • Dipl. systemischer Coach

  • Dipl. Trainerin der tiergestützten Intervention

  • Horse Assisted Coach/Trainerin

  • Trauma- und Gewaltpädagogin

  • Deeskalationstrainerin







Wenn auch du dich bei dem Thema angesprochen fühlst und deinen Arbeitsalltag gewaltfrei gestalten möchtest, dann besuche gleich unsere HP Grundlagen der Gewaltpädagogik | DIE Werkstatt am Hof





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